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„Laudato si“ als realistische Einschätzung

Der Bischof betonte, dass das wichtigste Anliegen der Enzyklika sei, die Umweltproblematik nicht isoliert von den sozialen Themen zu betrachten. „Alles hängt zusammen“ sei wie ein roter Faden in dem Text zu finden. Die Enzyklika lasse sich aber auch nicht von einer bestimmten politischen Partei vereinnahmen, da hier auch die Widersprüchlichkeit zwischen Umweltschutz und Abtreibung zu finden sei. Bischof Voderholzer betonte, dass der Papst auch um seine Grenzen wisse. Er drücke sich bei den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen sehr vorsichtig aus. Dabei übernehmen er sehr behutsam wissenschaftlich Einsichten, die aber keine Glaubenssätze seien. Grundsätzlich herrsche in der Enzyklika keine pessimistische, sondern eine realistische Einschätzung vor, was für die Menschheit auf dem Spiel stehe. Deshalb sei es auch nicht Sache der Kirche, endgültige Vorschläge zu machen, sondern dies sei Aufgabe der Politiker und der Spezialisten. Papst Franziskus wolle auch keinen moralischen Appell starten, sondern Lösungen anbieten. Dabei sei die spirituelle Erziehung enorm wichtig. Bereits in der jungen Kirche seien die guten Gaben der Schöpfung durch Jesus Christus zu Zeichen der sakramentalen Gegenwart erhoben worden, was man z.B. in Taufe und Eucharistie erkennen könne. Der Papst rege deshalb an, das Tischgebet wieder aufleben zu lassen. Denn wer bedenke, könne der Schöpfung nur bewusst begegnen.

Auch die Pfarreien sind zum Mitmachen aufgefordert

In Kleingruppen beschäftigten sich anschließend die Mitglieder des Diözesanpastoralra15 10 30 DiPRVV 1ts mit einzelnen Aspekten der Enzyklika. „Lasst uns nie aufhören anzufangen“, war ein Schlagwort. Wichtig sei, dass jeder einzelne sein Konsumverhalten überdenken müsse und die Widersprüchlichkeiten im eigenen Handeln erkennen solle. Dabei seien auch die Pfarreien aufgefordert, in ihrem Bereich das Mögliche zu tun. Es wurde auch angeregt, dass sich Sachausschüsse in den Pfarrgemeinderäten mit dem Thema beschäftigen sollen, um die Enzyklika umzusetzen. Auch seien die Gläubigen aufgefordert, sich in der Politik zu engagieren und einzubringen. Der diözesane Schöpfungstag, der bereits seit 10 Jahren stattfindet, wurde als gutes Element der Bewusstseinsbildung gesehen. Auch Dekanate und Verbände könnten Schöpfungstage abhalten, die sowohl Spiritualität als auch Werte vermitteln könnten.

Neu: Die „Regensburger Bibel“

An diesem Abend stellte Bischof Voderholzer auch das Konzept der geplanten „Regensburger Bibel“ vor, die an die Hausbuchtradition ansetzen wolle. Es sollen darin alle Lesungen und Evangelien der Sonn- und Feiertage beinhaltet sein, die mit Texten von Papst Benedikt XVI. gedeutet würden. Eine Besonderheit sei die Illustration mit Bilder von Kirchen und Museen aus dem Bistum Regensburg. Deshalb rief er auf, geeignete Bilder zu schicken. Als Zielgruppe für die Bibel sei an Lektoren und Kommunionhelfer sowie interessierte Familien gedacht, die die Texte des jeweiligen Sonntags vor- oder nachbereiten wollen.

1 Million Euro für die Asylsozialberatung

Bei der Herbstvollversammlung wurde auch die aktuelle Situation der Asylsuchenden im Bistum Regensburg besprochen. Bischof Voderholzer dankte den vielen Ehrenamtlichen, die sich um die Asylsuchenden kümmerten. Viele würden sich in den Pfarreien engagieren, so dass man gar keinen genauen Überblick habe. Das Bistum Regensburg werde auch weiterhin die Trägerschaft der Asylsozialberatung übernehmen und dafür 1 Million Euro pro Jahr aufwenden. Außerdem werde ein Fonds mit 1 Million Euro aufgelegt, der das ehrenamtliche Engagement unterstützen soll. Aktuell würden die Kriterien erarbeitet und in Kürze veröffentlicht. Auch werden man weiter an der Wohnraumbeschaffung arbeiten.15 10 30 DiPRVV 2

Regensburg, 02.11.2015

Manfred Fürnrohr

Geschäftsführer Diözesane Räte