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Bischof: Bemühen um Prävention darf nicht nachlassen

In seinem Eingangsstatement ging Bischof Dr. Rudolf Voderholzer auf die 19 03 29 DiPR VV Plenumaktuelle Situation der Kirche und der Diözese ein. Er erinnerte an das Jubiläum der Vollendung der Domtürme, das auch als geistlicher Prozess zu verstehen sei. Auch werde man aus diesem Anlass eine finanzielle Sonderzuwendung an die Pfarreien geben, um sich für die finanzielle Unterstützung beim Bau vor 150 Jahren zu bedanken. Das Thema Missbrauch sei immer noch auf der Tagesordnung. Er selbst habe in den vergangenen vier Jahren intensive Gespräche geführt und sei um Aufarbeitung bemüht gewesen. Im Hirtenbrief zum Abschlussbericht der MHG-Studie habe er sein Bedauern ausgedrückt und um Vergebung gebeten. Man müsse aber unterscheiden zwischen Missbrauch und Erneuerung der Kirche. Durch die Offenlegung des Missbrauchs durch P. Mertes im Jahr 2010 sei ein gesamtgesellschaftlicher Prozess angestoßen worden, der deutlich gemacht habe, dass keine einvernehmlichen sexuellen Handlungen zwischen Erwachsenen und Kindern möglich seien, betonte der Bischof. Auch genüge es nicht, nur die Täterperspektive einzunehmen, sondern auch, welche Schäden die Opfer erlitten. Bischof Voderholzer rief dazu auf, im Bemühen um Prävention nicht nachzulassen und in den Pfarreien Präventionskonzepte zu erarbeiten, die auf sie zugeschnitten seien. Gleichzeitig wies er aber jeden Generalverdacht von den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern zurück. Zur Diskussion über den „synodalen Weg“, der von der Deutschen Bischofkonferenz beschlossen wurde, verwies er auf eine aktuelle Veröffentlichung von Kardinal Woelki, die auch auf der Bistumshomepage abrufbar sei.

Diakon Dr. Holzschuh: Es ist wichtig, Orte der Trauer zu haben

Zum Themenschwerpunkt „Bestattungskultur im Wandel“ konnte Diakon

19 03 29 DiPR VV Diakon Holzschuh

Diakon Dr. Wolfgang Holzschuh: Trauer braucht Orte

Dr. Wolfgang Holzschuh gewonnen werden, der intensiv zur Trauerpastoral geforscht hat und Trauerseminare anbietet. Ausgehend von seinem Buch, in dem die Grabmalgestaltung als kreative Trauerarbeit vorgestellt wird, zeigte er verschiedene Trends auf. Die Urnenbeisetzungen seien vermehrt zu beobachten, ebenso werde immer öfter die Beerdigung in aller Stille ohne die Gemeinde durchgeführt. Auch gebe es Bemühungen, Friedwälder einzurichten. Es sei aber wichtig, Orte der Trauer zu haben. Der Friedhof sei oft der einzige Ort, wo man trauern dürfe. Man treffe dort andere Trauernde, so dass man sich gegenseitig stützen könne. Trauernde bräuchten Solidarität und Netze, die sie schützten. Zur Urnenbestattung merkte er an, dass es bei einem Grab, in dem der Leichnam liege, leichter sei, in den inneren Dialog zu treten. Wichtig sei, die verschiedenen Riten bei der Beerdigung zu erklären, was auch Aufgabe der Seelsorger sei. Auch wenn der Trend bei Bestattungen ins Private gehe, möchte die Gemeinde dennoch Anteil nehmen. Dies könne für die Angehörigen sehr hilfreich und tröstlich sein. Hier gelte es, das Bewusstsein dafür zu stärken. Die Mitglieder des Pastoralrats waren einhellig der Meinung, dass ein Trauerfall eine pastorale Chance sei, da die Angehörigen in dieser Situation ansprechbar seien. Sie regten an, die Trauerbegleitung verstärkt zu bewerben und die Trauerarbeit in der Gemeinde nicht auf das Abstellgleis zu schieben. Auch Ehrenamtliche könnten durch Trauerseminare geschult werden und einen Dienst in der Gemeinde übernehmen. Ebenso dürfe die Erinnerungskultur, z.B. durch besondere Gedenkgottesdienste, nicht vergessen werden. Die Anwesenden waren sich einig, dass eine Herausforderung für die Zukunft die stärkere Mobilität der Gesellschaft sei, da Angehörige oft nicht mehr zur Grabpflege vor Ort seien und auch die Trauerbegleitung dadurch schwerer sei. Es wurde auch eine Handreichung zu den Möglichkeiten der Gottesdienstgestaltung angeregt, die man Angehörigen mitgeben könne. Der Referent verwies auf eine Homepage zur Trauerpastoral, die aktuell von der Bischöflichen Pressestelle eingerichtet werde und das Thema intensiv bearbeite.

 

Erneuerung der Wolfgangswoche: dezentral und Gebet für die Neupriester

Aus dem Priesterrat berichtete Priesterratssekretär Dekan Thomas Vogl, wo man sich in einem Studienteil über die Priesterseelsorge beschäftigte und mögliche Wege suchte, die Priesterseelsorge in personeller und struktureller Hinsicht zu beleben.

Seelsorgeamtsleiter Domkapitular Thomas Pinzer stellte das neue Konzept für die Wolfgangswoche vor, die ab 2021 einen regionalen Teil erhalten werde, um die ganze Diözese einzubinden. Ebenso solle das Gebet für die Neupriester in Erinnerung gerufen werden.

Klimaschutzkonzept der Diözese wird erarbeitet

Die Leiterin der Fachstelle Umwelt & Ökosoziale Gerechtigkeit Beate Eichinger berichtete von den Arbeiten zur Erstellung eines Klimaschutzkonzepts für die Diözese Regensburg. Dabei gehe es um den Beitrag des Bistums, eigene CO2-Emmissionen einzusparen, um das Klimaschutzziel des Bundes zu erreichen. Man konzentriere sich dabei auf die Handlungsfelder Gebäude, Mobilität und Beschaffung. Aktuell versuche man den Energieverbrauch zu erfassen, um dann daraus Handlungsempfehlungen ableiten zu können. Das Projekt werde finanziell und durch Prozessleitlinien vom Bundesumweltministerium unterstützt.

Als Vertreterin des Diözesanpastoralrats in den Wahlausschuss des Diözesansteuerausschusses wurde Monika Uhl gewählt.

Regensburg, 31.03.2019

Manfred Fürnrohr

Geschäftsführer Diözesane Räte