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Junge Menschen sind engagiert, kritisch und suchen nach Gemeinschaft. Doch oft fühlen sie sich von klassischen kirchlichen Angeboten nicht angesprochen. Wie kann Jugendarbeit heute gelingen? Es braucht geschützte Orte, individuelle Begleitung und echte Mitbestimmung. Mehr dazu in der neuen Ausgabe von Gemeinde creativ ab dem 31. März in Print und unter www.gemeinde-creativ.de.

Jugendpastoral – dorthin gehen, wo Jugendliche sind

Klassische kirchliche Angebote erreichen Junge Menschen oft nicht mehr. Zukunftsängste, wirtschaftlicher Druck und die Frage nach Zugehörigkeit prägen ihren Alltag. Viele wünschen sich mehr Partizipation und bringen sich gerne ein – allerdings oft lieber projektbezogen als langfristig. Wie kann Jugendarbeit in der Pfarrei so gestaltet werden, dass sie junge Menschen tatsächlich erreicht?

Erfolgreiche Initiativen zeigen: Wer Jugendliche ernst nimmt und ihnen echte Mitgestaltung ermöglicht, schafft neue Formen kirchlicher Gemeinschaft. Ein Schlüssel dazu ist eine Jugendpastoral, die nicht nur für junge Menschen gemacht wird, sondern mit ihnen. Dazu gehört es, ihnen geschützte Räume zu bieten, in denen sie sich ausprobieren, austauschen und Verantwortung übernehmen können. Die Kirche muss dorthin gehen, wo Jugendliche sind – auch in digitale Räume.

Ein weiteres wichtiges Thema ist Vielfalt. Junge Menschen suchen nach Orten, an denen sie sein können, wie sie sind. Die Evangelische Jugend Bayern zeigt mit ihrer queeren Jugendarbeit, wie Kirche als sicherer Raum für alle gestaltet werden kann. Auch katholische Gemeinden sollten sich bewusster mit Vielfalt auseinandersetzen und einladende Strukturen schaffen. Gesprächsangebote, inklusive Sprache und eine stärkere Vernetzung mit queeren Jugendgruppen sind dabei zentrale Elemente.

Was brauchen junge Menschen?

Doch Jugendarbeit braucht mehr als gute Ideen: Verlässliche Strukturen, hauptamtliche Begleitung und gesicherte finanzielle Mittel sind essenziell. Ebenso wichtig ist es, junge Menschen aktiv in Entscheidungsprozesse einzubinden. Wer früh Verantwortung übernehmen darf, bleibt oft langfristig engagiert. Dabei muss Jugendarbeit nicht immer in kirchlichen Räumen stattfinden – manchmal fühlen sich junge Menschen an anderen Orten wohler.

Letztlich sind Jugendliche kein Publikum, das „abgeholt“ werden muss – sie sind Teil der Kirche. Wer sie als gleichwertige Partnerinnen und Partner betrachtet, kann gemeinsam mit ihnen neue, inspirierende Formen von Glauben und Gemeinschaft entwickeln.

Über die Zeitschrift Gemeinde creativ:

Gemeinde creativ ist eine Zeitschrift des Landeskomitees der Katholiken in Bayern und erscheint sechsmal jährlich. Das Magazin für engagierte Katholiken richtet sich vorwiegend an die Ehrenamtlichen in den Pfarrgemeinden, an die Räte und Verbände, und an alle, die an einer lebendigen Kirche Interesse haben und sich dafür einsetzen. Bei Interesse an einem kostenfreien Printabonnement wenden Sie sich gerne an gemeinde-creativ@landeskomitee.de. Auf der Homepage www.gemeinde-creativ.de können alle Beiträge aus dem Magazin kostenfrei und ohne Registrierung gelesen werden. Es lohnt sich, regelmäßig dort vorbeizuschauen.

Dr. Hannes Bräutigam

Redaktionsleiter