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Unter denjenigen von Ihnen, die gerne fotografieren, gibt es möglicherweise eine Grunderkenntnis: Jedes Bild lügt. Kommt noch hinzu, dass Bilder Momentaufnahmen aus der Vergangenheit sind, und seien es nur wenige Sekunden. Und wenn die Fotografin oder der Fotograf nur unscharfe Ideen im Kopf hat, wie sollen da scharfe Bilder herauskommen? All das macht das Projekt dieser Ausgabe, Kirchenbilder und Zukunftsbilder zu zeichnen, zu einer Herausforderung. Die Autorinnen und Autoren haben jedoch gezeigt, dass es trotz allem Hoffnung schüren kann, in Bildern über die Zukunft unserer Kirche und unserer Pfarrgemeinden nachzudenken. Denn was sonst sollte uns antreiben, in der Gegenwart aktiv zu werden?

Damit die Boschaft die Menschen erreicht

Das kennzeichnet auch das Titelbild dieser Ausgabe von Gemeinde creativ: Der etwas unscharfe Blick in den Weinberg des Herrn bietet Raum für die konkrete Gestaltung, die leeren Gänge haben Platz für unterschiedlichste Personen und Begabungen und es gibt einen Tisch für den Ertrag, den wir in unserer Arbeit sehen wollen. Um in die Zukunft zu blicken, hilft manchmal der Blick über die Schulter weit in die Vergangenheit zurück. Christliche Urgemeinden waren als „Bürgerversammlung Gottes“ längst nicht so unverrückbar starr gestaltet, wie es manche glauben machen mögen, die unter Tradition hauptsächlich das 19. Jahrhundert verstehen. Sie haben mutig, weitsichtig und innovativ Wege gefunden, dass ihre Botschaft die Menschen erreicht.

Mutig Bilder von der Kirche der Zukunft entwerfen

Die Beiträge auf den folgenden Seiten künden von Beispielen, wie es Pfarrgemeinden und Initiativen den ursprünglichen Impulsen gleichtun wollen und so ihre Kirchenbilder und ihre Zukunftsbilder Wirklichkeit werden lassen. Da fahren Seelsorger mit einem mobilen Café dort hinaus, wo die Menschen sind. Gemeinden versorgen andere und sich selbst, halten Gottesdienste auf Schulhöfen und Sportplätzen und bilden einen Ort der Begegnung, Beratung, Bildung und Betreuung. Engagierte berichten, welche Bilder sie motivieren und ihnen Kraft für künftiges Engagement geben. Gegen Unsicherheiten in kirchlichen Ritualen hilft ein Kirchenknigge, der auch ganz gut im Gotteslob versteckt werden kann.

Diese Ausgabe soll helfen, mutig Bilder von Kirche und vom Engagement der Zukunft zu entwerfen, und Hinweise liefern, wie unscharfe Ideen zu klaren und wertvollen Taten für die Menschen der Gegenwart führen.

Gemeinde creativ ist eine Zeitschrift des Landeskomitees der Katholiken in Bayern und erscheint sechsmal jährlich. Das Magazin für engagierte Katholiken richtet sich vorwiegend an die Ehrenamtlichen in den Pfarrgemeinden, an die Räte und Verbände, und an alle, die an einer lebendigen Kirche Interesse haben und sich dafür einsetzen. Bei Interesse an einem kostenfreien Printabonnement wenden Sie sich gerne an gemeinde-creativ@landeskomitee.de. Auf der Homepage www.gemeinde-creativ.de können alle Beiträge aus dem Heft kostenfrei und ohne Registrierung gelesen werden. Zudem werden wir die Seite in den kommenden Monaten ausbauen und zu einer Plattform werden lassen, auf der Ehrenamtliche viele nützliche Informationen und Anregungen für ihre Arbeit vor Ort erhalten: aktuelle Nachrichten aus den Diözesanräten und Verbänden, liturgische Hilfen, eine nach Themen (Umwelt, Jugend, Weltkirche, Kultur, Familie …) sortierte Materialsammlung, die Meditationen, Bausteine für Klausurtage und Anregungen zur Sitzungsgestaltung und Best-Practice-Beispiele. Kern der neuen Plattform ist und bleibt unsere Zeitschrift. Es lohnt sich, regelmäßig dort vorbeizuschauen.