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(pdr) In seinen einleitenden Worten betonte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer, dass man eine geschichtlich einzigartige Situation habe, die noch etwas andauere. Ostern sei nicht ausgefallen, sondern man habe mit Hilfsangeboten dieses Fest in irgendeiner Weise in gemeinschaftlicher Verbundenheit gefeiert. Auch die Ausgangsbeschränkungen an Weihnachten gingen nicht spurlos vorbei. Das Brauchtum, wie z.B. der Regensburger Krippenweg, sei eine Hilfe gewesen, um ein Stück Freude und Normalität zu erleben. Er dankte für das Engagement und für die vielen Ideen, die umgesetzt werden, wie z.B. die Sternsingergruppen, die sich etwas einfallen ließen. Wichtig sei, dass man sich auch gegenseitig Mut zuspreche. Bischof Voderholzer wies auch darauf hin, die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina habe der Kirche bestätigt, dass sich die Gläubigen in den Gottesdiensten sehr gut an die Infektionsvorschriften hielten und kein Fall von Corona-Übertragung durch einen Gottesdienst in der katholischen Kirche bekannt sei.
Bischof Rudolf spricht sich gegen Großraumpfarreien aus
Generalvikar Michael Fuchs stellte die anstehende Dekanatsreform vor, nach der es in Zukunft 15 Dekanate geben solle. Diese sollen sich an den Landkreisgrenzen orientieren, wobei meistens bestehende Dekanate zusammengelegt würden. Da die Dekanate vor allem eine Verwaltungseinheit seien, würden die Pfarreien nicht viel davon merken. Es seien besonders die Priester und pastoralen Mitarbeiter betroffen. Durch die langsam zurückgehenden Priesterzahlen seien die jetzigen Dekanate zu klein, da oftmals nicht mehr alle Beauftragten festgelegt werden können. Bischof Voderholzer sprach sich gegen Großraumpfarreien aus, wie sie in anderen Bistümern geplant seien. Er votierte auch für eine behutsame pastorale Planung. Der Generalvikar wies darauf hin, dass der neue Pastoralplan nach der Dekanatsreform erstellt werden wird und dann bis zum Jahr 2033 gelten solle. Die Anwesenden äußerten ihre Sorge über die Zukunft der Kirche, da viele Gottesdienstbesucher schon älter seien und jüngere kaum nachkämen. Es müsse ein Ruck durch die Kirche gehen, wobei auch schon kleine Schritte Strahlkraft hätten.
Für Präsenzgottesdienste stark machen
Ein zweiter Schwerpunkt der Vollversammlung war der Austausch über die Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie. Dabei wurde von unterschiedlichsten Erfahrungen berichtet, um das Pfarr- und Glaubensleben aufrecht zu erhalten. Logistisch seien die Pfarreien sehr gefordert gewesen, da viele Anordnungen erst kurzfristig gekommen seien. Die Mitglieder betonten, dass man sich für den Präsenzgottesdienst stark machen solle, da Fernseh- oder Stream-Gottesdienste nur Notbehelf seien. Man solle besonders an die ältere Generation denken, denen der Gottesdienst auch physisch gut tue. Ebenso sei die Situation für Kinder und Jugendliche sehr schlimm, da man nur ein Mal Kind sei. Der BDKJ habe einen „Verbandskasten“ entwickelt, um die Pfarreien bei der Firmvorbereitung und der Vermittlung von christlichen Werten zu unterstützen. Die Verbände litten ebenfalls sehr unter den Kontaktbeschränkungen und hätten das Online-Angebot sehr stark ausgebaut. Die Sternsingeraktion sei in allen Pfarreien durchgeführt worden, wobei das Kollektenergebnis vermutlich ohne großen Einbruch sei. Nur die Belohnung für die Sternsinger selbst sei wohl ausgefallen. Es wurde angeregt, dies nachzuholen. Bischof Voderholzer betonte, dass in der „Rekonvaleszenzphase“ der Pandemie der persönliche Kontakt wichtig sei. Der Generalvikar verglich dies mit einer „Reha-Maßnahme“, die Training brauche und kein Selbstläufer sei. Man müsse sich auf die Lockerungsphase der Pandemie vorbereiten.