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Bei der Herbstvollversammlung des Diözesanpastoralrats am 01.12.2017 war der
evangelische Regionalbischof Dr. Hans-Martin Weiß zu Gast. Nachdem man sich im Frühjahr mit aktuellen Fragen zur Ökumene im Bistum beschäftigt hatte, war es ein Anliegen des Gremiums, die Situation der evangelisch-lutherischen Kirchenkreise Regensburg und

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Der ev. Regionalbischof Dr. Hans-Martin Weiss war beim Diözesanpastoralrat zu Gast

Bayreuth kennenzulernen.

 

In seinem Statement, das traditionell zu Beginn der Sitzung steht, betonte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer als pastoralen Schwerpunkt in diesen Wochen die Regensburger Sonntagsbibel, die an alle Lektoren und Kommunionhelfer sowie die hauptamtlichen Mitarbeiter verteilt wurde. Sie solle an die Hausbuchtradition anknüpfen und die Liebe zur Hl. Schrift fördern. Gleichzeitig werde auch die christliche Kunst zur Verkündigung eingesetzt. Er bat die Mitglieder, den geistlich-kreativen Umgang damit zu fördern. Außerdem wies Bischof Rudolf auf das 40jährige Jubiläum der Hausgottesdienste in Advent und Fastenzeit hin, die im Bistum Regensburg ihre Wiege haben und von anderen Diözesen übernommen worden seien.

Aus dem Priesterrat berichtete Domkapitular Johann Ammer von den Überlegungen, die Wolfgangswoche neu zu gestalten und wieder attraktiver zu gestalten. Dass bei der Einführung im Jahr 1964 das Gebet für die Neupriester im Mittelpunkt gestanden habe, sei verloren gegangen. Außerdem habe man sich in diesem Gremium mit der Missbrauchsprävention beschäftigt.

Regionabischof Weiß stellte in seinem Impulsvortrag den strukturellen Aufbau der evangelisch-lutherischen Kirchenkreise vor. Die oberste Ebene sei die Landeskirche, die vom Landesbischof geleitet werde. Es handle sich um eine kooperative Größe mit einem eigenen Haushalt. Der Kirchenkreis sei dagegen eine Organisationseinheit, so dass der Regionalbischof in der Region die seelsorgerliche Aufsicht habe. Seine Hauptaufgabe seien Besuche, Kommunikation, Ordinationen und geistlich-politische Akzente zu setzen. Er betonte, dass das diesjährige Reformationsgedenken auch geistliche Impulse mit einem Gewinn an Frömmigkeit gegeben habe. „Aber wir merken auch, dass der Hunger nach Glaube nicht gestillt wird oder sich nicht entwickelt“, sagte Regionalbischof Weiß. Zur Rolle des Abendmahls merkte er an, dass man von katholischer Seite viel gelernt habe. Auch habe man in diesem besonderen Jahr ein großes Interesse durch die katholische Seite erfahren, zu verstehen, wie die lutherische Kirche zu dem geworden sei wie sie heute ist. Wichtig sei, dass die beiden Konfessionen sich stärker mitteilen sollten. „Voneinander nichts wissen wollen, können wir uns nicht leisten“, sagte der Regionalbischof. Dazu seien aber keine neuen Konzepte nötig, sondern man solle in unkomplizierter Ehrlichkeit einander begegnen. Zum Pfarrernachwuchs in der evangelischen Kirche merkte er an, dass man in Zukunft nicht mehr alle Stellen finanzieren könne. Es bestehe auch die Gefahr, dass den Pfarrern Zeit fehle, zuzuhören.

Bei der Diskussion wurde festgestellt, dass das Reformationsgedenken oftmals in ökumenischer Verbundenheit begangen wurde. Die Unterschiede der Konfessionen seien bekannt, aber man gebe sich auch keiner Illusion über die Einheit hin. Bischof Voderholzer betonte, dass man selbstverständlich das tun solle, was Christen miteinander tun, nämlich gemeinsam beten. Auf Bistumsebene mache man dies mit Vespern in der Weihnachts- und Osterzeit. Er regte an, die Kirchenmusik als Königsweg der Ökumene weiterzuverfolgen.17 12 01 DiPR VV 01

Bei der Sitzung des Diözesanpastoralrats stellte Generalvikar Michael Fuchs auch das neue Mitgliedermagazin „GRANDIOS“ vor. Es würden spannende Lebensthemen aufgeführt, die gehaltvoll seien, aber auch zum Nachdenken anregen würden. Es werde nicht per Post verschickt, sondern solle in den Pfarrgemeinden persönlich überreicht werden, wobei sich die Mehrzahl der Pfarreien beteiligten. Aus dem Diözesanpastoralrat kam auch die Anregung, sich verstärkt mit dem Text der Deutschen Bischofskonferenz „Gemeinsam Kirche sein“ zu beschäftigten und die charismenorientierte Ehrenamtsentwicklung voranzubringen.

Regensburg, 02.12.2017

Manfred Fürnrohr

Geschäftsführer Diözesane Räte