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Der Blick auf schwindende Ressourcen in der Kirche soll nicht den Blick verstellen auf das, was Menschen in und um Kirche herum tragen und anbieten: soziale Einrichtungen, Beratungsangebote, Erwachsenenbildung, über Büchereiarbeit, Jugendarbeit, Kitas, politische Bildung, hin zu Prinzipien christlicher Körperschaften und zu Geselligkeit. Die aktuelle Ausgabe von Gemeinde creativ, der Zeitschrift des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, lenkt den Blick auf den Halt, den hier Menschen bieten, für Menschen, die Halt finden wollen. Denn: Kirche trägt! Schauen Sie gerne hin.

Schwindende Ressourcen – gesunder Realismus

Auf vielen Ebenen entscheidet die Fragen, die gerade anstehen, der Blick auf die verfügbaren Ressourcen: Geld, Gebäude, Geduld. Dabei waren früher andere Ressourcen vorherrschend: Gemeinschaft, Gesundheit, gute Laune. Speziell in Pfarrgemeinden bedeutet es auch: Glaube, Geist, Gnade. All das gerät in Gefahr, wenn es keine Personen und Strukturen mehr gibt, die dafür Halt bieten und Rahmenbedingungen bereitstellen. Der Blick auf schwindende Ressourcen ist gesunder Realismus, soll ihn aber wiederum nicht auf die vielfältigen Angebote und Trägerschaften von kirchlichen Einrichtungen, Vereinen, Verbänden und Organisationen verstellen.

Angebote in christlicher Motivation

Daher ist diese Ausgabe ein Plädoyer für das, was Menschen und Gemeinschaften in christlicher Motivation anbieten und was ihnen das Leben ein wenig leichter und erfüllender macht. Unsere Autorin Pat Christ verdeutlicht am Beispiel der Stadt Würzburg, was fehlen würde, wenn Kirche nicht mehr trägt. Im Detail ist das eine Liste mit über zehn Seiten. Dabei ist das zufällige Gespräch beim Abholen der Kinder in Schulen und Kindergärten zwischen Menschen, die sich vermutlich sonst nie über den Weg laufen würden, mit allen Chancen, die sich daraus ergeben, noch gar nicht miteinbezogen.

Strukturen helfen

Mit Strukturen und Trägerschaften bieten Menschen wiederum Halt für Menschen, die Halt finden wollen. Pfarreien sind hier nicht allein gelassen. Beispielsweise gibt es neben den Freiwilligenagenturen im katholischen Bereich das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, das das Spektrum von Fragen guter Nachbarschaft über soziale, sportliche, gesundheitliche, kulturelle oder auch politische und religiöse Themen begleitet, so der Geschäftsführer des Bundesnetzwerkes.

Für die in Ihrer Pfarrei anstehenden Transformationen wünsche ich Ihnen Halt in christlicher Verankerung, das Vertrauen, dass mit der Taufe so gesehen das „Urgestein“ von Transformation des Menschen im Christentum grundgelegt ist und damit zum Wesen unserer Gemeinschaft gehört. Christinnen und Christen sind alles Experten in Sachen Transformation. Auf all das können Sie stolz sein.

Dr. Hannes Bräutigam

Redaktionsleiter „Gemeinde creativ“