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Anlässlich des Bergfestes in Amberg hatte die „Katholische Sonntagszeitung – Regensburger Bistumsblatt“ am 03. Juli 2025 zu einem Podiumsgespräch auf den Mariahilfberg eingeladen, um über das Thema „Zieht sich die Kirche aus der Fläche zurück? Wie es um die Bildung von Pfarreiengemeinschaften in der Diözese steht“ zu sprechen. Am Podium nahmen Diakon Peter Nickl, Referent des Generalvikars für Pastorale Entwicklung, Martha Bauer, Vorsitzende des Diözesankomitees und Diözesanvorsitzende des KDFB, Landrat Richard Reisinger, Mitglied des Diözesankomitees und des Diözesanpastoralrats sowie Dekan Dr. Thomas Vogl, Sekretär des Priesterrats, teil.
Pfarrei als „Elefantengedächtnis“ der Kirche
In seinem Impulsreferat ging der leitende Redakteur Dr. Veit Neumann, der auch Professor für Pastoraltheologie ist, auf die Geschichte der Pfarreien ein. Diese hätten sich immer gewandelt, beginnend von der Hauskirche der Urchristen bis zu den heutigen Gebilden. Prof. Wollbold habe betont, dass die Pfarrei das „Elefantengedächtnis“ der Kirche sei. Das sei eine Stärke der Pfarrei, aber auch eine Schwäche, da es hier auch viele Reibungspunkte gebe.
In der Diskussion betonte Landrat Richard Reisinger, dass man die Identität der Pfarrei erhalten müsse, da die persönliche Betroffenheit bei einem direkten Bezug größer sei. Es gebe auch eine „Bringschuld der Laien“, da die Vollkaskomentalität aufgegeben werden müsse.
„Wo Christen sind, ist auch Kirche!“
Dekan Dr. Thomas Vogl betonte, dass die Frage „Zieht sich die Kirche aus der Fläche zurück?“ klerikalistisch sei, weil man dann nicht verstanden habe, was Kirche sei. Das Volk Gottes gebe es auch, wenn der Pfarrer weiter weg wohne. Es sei Aufgabe der Pfarrer und pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Leute zu ermutigen und ihnen auch etwas zuzutrauen. „Wo Christen sind, ist auch Kirche!“, betonte Dr. Vogl.
Die Vorsitzende des Diözesankomitees Martha Bauer wies darauf hin, dass man auch als Gläubige vor Ort sehr viel ausrichten und eine Heimat bieten könne. Viele würden auch warten, dass sie angefragt werden. Man könne sich auch einbringen, ohne dass der Pfarrer vor Ort sei.
Diakon Peter Nickl verwies darauf, dass man über den Tellerrand hinausschauen müsse. Wichtig sei auch die Stärkung des Ehrenamts. Wichtig sei auch er Netzwerkgedanke und die Frage, welche Wege man in einer Pfarreiengemeinschaft gehen könne.
Gläubige müssen umdenken
Bei der Diksussion kristallisierte sich heraus, dass auch die Gläubigen umdenken müssten, wenn z.B. Laien Beerdigungen halten. Außerdem dürfe man den Wortgottesdienst nicht als Konkurrenz zur Eucharistiefeier sehen, sondern als Ergänzung. Wichtig sei die Gemeinschaft, da Kirche von Gemeinschaft leben. Außerdem dürften neben der Liturgie die übrigen Grunddienste der Kirche (Diakonie, Zeugnis geben, Gemeinschaft) nicht vergessen werden.
Manfred Fürnrohr