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„Wir wollen Bausteine sein, nicht Sprengstoff.“
Unter diesem Motto fanden sich 1946 vertriebene Deutsche aus den Böhmischen Ländern zusammen, zunächst, um sich gegenseitig zu unterstützen, dann aber auch, um die Freundschaft tschechischer Christen zu suchen. Es waren vor allem Priester, Lehrer und in der Jugendarbeit Engagierte, die dieser Gruppe eine feste Gestalt gaben. Diese hatten unter dem Nationalsozialismus gelitten und hatten Verständnis für das Leid, das auch den Tschechen zugefügt worden war. Der Name wurde in Anlehnung an das Gedicht „Der Ackermann von Böhmen“ des frühhumanistischen Dichters Johannes von Tepl gewählt. Dort findet ein (freilich fiktiver) „Ackermann“ nach dem Tod seiner jungen Frau vor Gott zu einer positiven Bewältigung seines Schicksals.
Die Ackermann-Gemeinde in der Diözese Regensburg zählt 168 Mitglieder und Freunde. Aus verwaltungstechnischen Gründen wurde zusätzlich ein e.V. mit 12 Mitgliedern gegründet.
Wir sind ein Diözesanverband e.V. in der gesamten Ackermann-Gemeinde
Die Ackermann-Gemeinde in der BRD gliedert sich folgendermaßen: Bundesführung mit Sitz in München, Diözesanverbände, zwei Regionalverbände, bundesweite Organisation „Junge Aktion“, Sozialwerk für Hilfe im Ausbau kirchlichen Lebens in Tschechien und der Slowakei, „Rohrer Sommer“ (musikalisch gestaltete Ferienwoche für junge Familien im Kloster Rohr, enge Verbindung zur Sdruženi Ackermann-Gemeinde in Prag und deren Jugendorganisation Spirála).
Die Ackermann-Gemeinde Regensburg e.V. ist ein Verband mit eigener Leitung und eigenem Programm. Dieses wird auch beeinflusst durch die unmittelbare Nachbarschaft zu Westböhmen. Wir sind Korporatives Mitglied der Katholischen Erwachsenbildung in der Stadt Regensburg. Unser Fokus liegt auf Frieden, Versöhnung und Freundschaft mit einem Christlichen Ostmitteleuropa, besonders mit Tschechien, Mähren und der Slowakei.
Was uns bewegt:
Über die Grenze hinweg sind unsere Partner schnell zu erreichen. Es gibt auch von tschechischer Seite einen regen Grenzverkehr, so dass es privat und beruflich immer wieder zu Begegnungen und gemeinsamen Unternehmungen kommt. Es besteht eine enge Verbindung der Diözesen Regensburg und Pilsen, die von uns nach Kräften unterstützt wird. Zudem sind Regensburg und Pilsen Partnerstädte. So spielen die Grenzlanderfahrung und eine kreativ erlebte Nachbarschaft mit den Böhmischen Ländern für uns eine wichtige Rolle.
Darauf sind wir besonders stolz:
„Dem Alten verbunden mit Blick in die Zukunft“
Die Ackermann-Gemeinde besitzt einen reichen Schatz an Erfahrungen: Nach der Vertreibung eine gelungene Integration, Verarbeitung traumatischer Erfahrungen, ohne in Hass, Verzweiflung oder Resignation zu verfallen. Vor allem Versöhnung und Freundschaft mit den Christen in den Böhmischen Ländern. Gerade in der heutigen Situation, da ein Krieg wieder Völker spaltet, ist es wichtig, diesen Schatz angesichts des Alterns der Erlebnisgeneration nicht verschwinden zu lassen. Wir freuen uns, dass wir für unser Leitungsteam auch jüngere Menschen, die sich für die Begegnungen mit den Menschen, mit der Kultur, der Geschichte und dem heutigen Leben in Tschechien interessieren, gewonnen haben. Sie haben aus Interesse an unseren östlichen Grenznachbarn am Bohemicum der Universität Regensburg Tschechisch gelernt und bereits viele Kontakte zu tschechischen Jugendlichen geknüpft. Gemeinsam sprechen wir eine jüngere Generation an.
Unsere konkreten Aktionen/Eine konkrete Aktion in der Vergangenheit:
„Nur wenige Länder sind historisch so verflochten wie Bayern und Böhmen.“
Ivana Cervenková, Generalkonsulin
Wir bringen Menschen zusammen: Christen bei Wallfahrten, junge Menschen bei Jugendbegegnungen, Kunstinteressierte bei Kulturwochen und Kulturreisen. Vor allem sollen auch die geistigen Werte der Böhmischen Länder und bayerisch-böhmische Gemeinsamkeiten erschlossen werden. Eine große Rolle spielen die „Literarischen Cafés“ mit ihren Lesungen und Autorengesprächen zu deutscher und tschechischer Literatur der Vergangenheit und Gegenwart. Besonders hervorzuheben ist eine Reihe deutsch-tschechischer Symposien zur Geschichte Bayerns und Böhmens in verschiedenen Zeitepochen. An ihnen nehmen deutsche sowie tschechische Professoren teil. Die Tagungen finden unter der Schirmherrschaft der Pilsener und Regensburger Bischöfe in der ehemaligen Jesuitenresidenz in Klattau/Klatovy oder aber in Regensburg statt.
Aber auch aktuelle Aktionen sollen die Verbundenheit mit dem Nachbarn vertiefen. Zum Beispiel kam es, als die Grenze während der Coronaepidemie geschlossen war, zu gemeinsamen Treffen, bis auf wenige Meter getrennt durch den Grenzstreifen. In den letzten Jahren kamen gemeinsame Treffen, zunächst in Pilsen, dann wegen Corona als Videokonferenz, mit dem Thema „Quo vadis, Grenzland?“ zustande. Projektleiter war unser Vorstandsmitglied Marcus Reinert. Mehrere deutsche und tschechische Verbände berichteten über grenzüberschreitende Projekte. Jedes Jahr wird zusammen mit dem Diözesanverband Passau eine „Grenzenlose Wanderung“ veranstaltet. Sie führt uns unter der kundigen Leitung unseres „Wanderführers“ Florian Würsch in auch historisch interessante Orte in den Bayerischen oder Böhmischen Wald (Šumava). Auch die Erlebnisgeneration soll nicht vergessen werden. Unsere Nepomukwallfahrt nach Mariaort und der dortigen Statue des Heiligen an der Naabbrücke mit anschließendem Austausch der Erinnerungen bei Kaffee und Musik sowie unsere adventliche Feier verbinden Jung und Alt.
Unsere Anliegen und Wünsche für die Zukunft:
Zusammen mit den Menschen, die im östlichen Mitteleuropa von christlichen Werten geprägt sind, im Herzen Europas Frieden, Freundschaft, Versöhnung und gegenseitiges Verständnis zu schaffen.
Hier können Sie uns finden
www.ackermann-gemeinde.de unter Regionen – Diözese Regensburg
Email: AckermannGemeindeRegensburg@gmail.com