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(pdr) Die Frühjahrsvollversammlung des Diözesankomitee im Bistum Regensburg für die 47 Mitglieder aus den Verbänden und geistlichen Gemeinschaften begann am Freitag, 08.02.2019, mit einem Gottesdienst mit Bischof Dr. Rudolf Voderholzer in der Hauskapelle im Bildungshaus Schloss Spindlhof. Hier blickte Bischof Rudolf in seiner Predigt auf die bewegende Lebensgeschichte der Tagesheiligen, der Ordensfrau Josefine Bakhita.  Bei der Frühjahrsvollversammlung standen anschließend der Studienteil zu „Europa“, der Rückblick auf die Aktivitäten seit der Herbstvollversammlung sowie die Planungen für das kommende Jahr auf der Tagesordnung.

Das Diözesankomitee der Katholiken im Bistum Regensburg ist ein Zusammenschluss der Verbände und Geistlichen Gemeinschaften und damit das offizielle Gremium gewählter Laien im Bistum. Im Diözesankomitee sind die auf Diözesanebene bestehenden Katholischen Verbände, Geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen vereint, um die apostolische Tätigkeit der Kirche vor allem in der Gesellschaft zu unterstützen. Ziel ist es, Richtung zu geben und Richtung zu sein. Die große Wertschätzung gegenüber diesem Laiengremium drückte zum wiederholten Male Bischof Dr. Rudolf Voderholzer aus, der seit seinem Amtsantritt für gut sechs Jahren stets sowohl bei der Frühjahrsvollversammlung als auch bei der Herbstvollversammlung teilnimmt.

Europaministerin a.D. Emilia Müller als Gastrednerin

Als Vorsitzende begrüßte Karin Schlecht die Mitglieder und blickte

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Die Vorsitzende des Diözesankomitees, Karin Schlecht (rechts) mit der Referentin zum Studienteil Europaministerin a.D. Emilia Müller und Bischof Dr. Rudolf Voderholzer (Foto: Irmgard Hilmer)

auf die Europawahl im Mai. Deshalb wurde als Referentin für den Studienteil „Europa – gestern, heute, morgen – in einer globalisierten Welt“ Europaministerin a.D. Emilia Müller willkommen geheißen. Sie betonte, dass Europa für sie als „überzeugte Europäerin“ eine Herzensangelegenheit ist. Das Jahr 2019 werde zu einem Schlüsseljahr, denn zentrale Weichenstellungen stünden an und ein neues Europaparlament werde gewählt. Die ehemalige Europaministerin sprach auch die stürmischen Zeiten mit Flüchtlingen und Brexit an und resümierte: „Europa steht am Scheideweg.“ Es gebe Kräfte, die Europa im inneren und äußeren Frieden stören möchten.

 

Europa als Wiege des christlichen Abendlandes

„Wir brauchen Europa“, stellte Emilia Müller klar und erinnerte an die einzigartige und große Erfolgsgeschichte seit der Gründungsidee der Europäischen Union nach dem zweiten Weltkrieg. „Europa ist ein Friedensprojekt, eine Solidargemeinschaft. Und es liegt an den Menschen ‚Europa‘ mit Leben zu füllen“, betonte die ehemalige Europaministerin. Sie erinnerte an die vier Grundfreiheiten, die Europa zu einem globalen Player gemacht haben: Freier Personenverkehr,  freier Warenverkehr, freier  Dienstleistungs- und freier Kapitalverkehr. Explizit blickte sie auf die Eurozone und den Schengener Raum. „Vieles ist zur Selbstverständlichkeit geworden“, resümierte Emilia Müller und zählte Rechte und Pflichten auf. Gerade bei den jungen Bürgern sei die Wertschätzung der Europäischen Union sehr hoch. Sie stellte den Europäischen Sozialfond (ESF) kurz vor und was hier bereits alles bewirkt werden konnte. „Populismus und rückwärtsgewandtes Denken darf nicht sein“, betonte sie. Das wichtige Ziel sei ein geeintes, starkes Europa.

Ihre Ausführungen untermauerte Emilia Müller mit den Worten von Papst Franziskus, der von einem neuen europäischen Humanismus träumt und einem Europa, in dem man nur gemeinsam bestehen kann. Ein starkes Plädoyer hielt die ehemalige Europaministerin für die Stärkung der Regionen, den Wert der europäischen Architektur, die europäische Souveränität, das Leben und Vertreten der europäischen Werte und die Stellung der Kirche mit Europa als Wiege des christlichen Abendlandes, denn noch seien 2/3 der Europäer Christen. Kritisch sieht sie den nationalen Eigensinn in manchen Ländern Europas und rief dazu auf, dass jeder Verantwortung übernehmen müsse. Hier führte sie Beispiele aus der Flüchtlings- und Migrationspolitik an. Bayern bezeichnete sie als Gewinner der EU und blickte dabei auf den gemeinsamen Arbeitsmarkt mit Ein- und Auspendlern. „Der Wert der EU muss noch besser herausgestellt werden“, betonte Emilia Müller und warb auch für den Blick über den Tellerrand Europas hinaus: eine nachhaltige Unterstützung in Afrika sei ebenso wichtig wie die Stärkung der Frauen in den Entwicklungsländern. Abschließend betonte sie, dass die Solidarität ein wichtiger Zukunftsfaktor für ein Europa von morgen sei. Im Anschluss nutzten die Mitglieder des Diözesankomitees die Zeit für Fragen und zur Aussprache.

Aktivitäten des Diözesankomitees

Im weiteren Verlauf der Frühjahrsvollversammlung stand der Bericht der Vorsitzenden seit der letzten Herbstvollversammlung im Oktober. Karin Schlecht als Vorsitzende des Diözesankomitees erinnerte an den Studientag „Die Zukunft der Verbände“, die Zentralveranstaltung zum Weltmissionssonntag, die Vollversammlung des Landeskomitee der Katholiken in Regensburg und „50 Jahre Pfarrgemeinderäte im Bistum Regensburg“. Desweiteren hat die konstituierende Sitzung des Diözesanpastoralrates, die Pontifikalvesper zum Jahrestag der Bischofsweihe mit Ehrungen, die ZdK-Rätetagung in Bamberg und das Jugendforum des Landeskomitees in Nürnberg stattgefunden. Geschäftsführer der diözesanen Räte Manfred Fürnrohr stellte den Finanzbericht und den Haushalt 2018 vor. Dieser wurde von den Wahlberechtigten genehmigt. Ebenso gab es die Berichte vom Landeskomitee und vom Zentralkomitee. Behandelt wurde der Antrag der KLJB „Jetzt handeln, Schöpfung bewahren. – Nachhaltigkeit in der Kirche“. Die Mehrheit stimmte für diese Empfehlung. Intensiv wurde der Antrag von BDKJ (Bund Deutscher Katholischer Jugend),  KDFB (Katholischer Deutscher Frauenbund), J-GCL (Jugendverbände der Gemeinschaft Christlichen Lebens), DPSG (Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg), Kolpingjugend und KLJB (Katholische Landjugendbewegung) über eine Löschung des Diözesankomitees aus der Unterstützerliste des „Marsches für das Leben“ diskutiert. Mehrheitlich wurde dieser Antrag angenommen.

Seitens der Jugend 2000 wurde der Antrag zur Durchführung einer Fahrt zum „Marsch für das Leben“ gestellt. Dieser Antrag fand nach intensivem Pro und Contra die mehrheitliche Zustimmung der Wahlberechtigten und so wird wieder eine Fahrt des Diözesankomitees zum „Marsch für das Leben“ am 21. September 2019 nach Berlin organisiert. Bei dieser Gelegenheit gab Bischof Rudolf Voderholzer bekannt, dass auch er wie in den vergangenen Jahren am „Marsch für das Leben“ in Berlin teilnehmen wird. Als letzter Tagesordnungspunkt stand die Wahl eines Delegierten in den Wahlausschuss des Diözesansteuerausschusses an. Die Wahlberechtigten entschieden sich mehrheitlich für Dr. Hanns J. Huber vom BKU (Bund katholischer Unternehmer). In der Vorschau auf das laufende Jahr erinnerte die Vorsitzende an die Teilnahme mit einem Infostand beim Bürgerfest Regensburg vom 28. bis 30. Juni 2019 sowie an die Herbstvollversammlung am 8. November 2019.

19-02-08_Antrag_der_KLJB_zur_Nachhaltigkeit_in_der_Kirche-Beschluss

19 02 08 DiKomVV gesamt