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Rückblick prägte die Herbstvollversammlung des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Regensburg, an dem auch Bischof Rudolf Voderholzer im Diözesanzentrum teilnahm. 47 verschiedene Verbände und geistliche Gemeinschaften sind im Diözesankomitee vertreten, bilden das oberste Laiengremium im Bistum Regensburg und bringen sich zu aktuellen politischen und kirchlichen Fragestellungen oder durch Stellungnahmen zu bestimmten Themen in die Gesellschaft ein.

Begonnen wurde die Herbstvollversammlung mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Hauskapelle im Diözesanzentrum. Herausfordernd seien die Texte der heutigen Lesung und des Evangeliums, auch in Bezug auf unsere gesellschaftspolitische Arbeit im Diözesankomitee, sagte Bischof Rudolf. Im Anschluss an die Lesung, die die Thematik der Sklaverei aufwarf, fand der Bischof nachdenkliche und kritische Worte für die „Sklaverei der heutigen Zeit“, wie beim Bau der Fußballstadien in Katar, bei Frauen, die sich prostituieren müssen, oder bei Schneiderinnen, die beispielsweise in Bangladesch unter skandalösen Zuständen arbeiten. „Hier und jetzt das tun, was der Glaube fordert. Erstmal vor der eigenen Haustüre kehren. Und die Stimme erheben, wo sie nötig ist,“ forderte der Bischof.

Verbände und geistliche Gemeinschaften sollen vorgestellt werden

Bei ihrer Begrüßung sagte die Vorsitzende des Diözesankomitees Martha Bauer, dass die Gesellschaft derzeit im Krisenmodus sei und erinnerte an Corona, Ukrainekrieg, Energiewende. Deshalb freue sie sich besonders, dass so viele gekommen sind und sich mit kirchlich und gesellschaftlich relevanten Themen beschäftigen wollen. In ihrem Bericht erinnerte sie an die Vollversammlung mit Neuwahlen im März und den Studienteil „Weltweiter synodaler Prozess und synodaler Weg“. „Vergelts Gott“ sagte sie für die Betreuung des Bistumsstandes beim Katholikentag in Stuttgart. Online ist die neugestaltete Homepage des Diözesankomitees gegangen und auch der Instagram-Account wurde freigeschaltet. Gefeiert wurden „50 + 1 Jahre KEB“ und „75 Jahre BDKJ“ im Bistum Regensburg, sowie „100 Jahre Diözesan-Caritasverband“. Im Juli fand der Jahresempfang für verdiente Verbandsmitglieder im Innenhof des Bischöflichen Ordinariats statt. Vorgestellt wurde von Noah Walczuch auch eine Kooperation mit der Bischöflichen Pressestelle, mit dem Ziel, das Diözesankomitee „greifbarer“ werden zu lassen und die Mitglieder vorzustellen.

Im weiteren Verlauf berichtete der stellvertretende Vorsitzende Noah Walczuch über die ZdK-Vollversammlung im Mai, bei der es unter anderem eine Podiumsdiskussion zum Thema „Dauerkrise, Isolation, Zukunftssorgen, Kinder, Jugend und junge Menschen in der Pandemie“ gab. Über die Frühjahrsvollversammlung des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, die in diesem Jahr in Deggendorf stattfand, berichtete Johanna Ostermeier.

Geplant ist in den nächsten Monaten eine Überarbeitung der Satzung und der Wahlordnung des Diözesankomitees.

Das Thema der „Macht“ in der Kirche

Im Studienteil ging es um „Macht und Wahrnehmung von Macht in der kirchlichen Praxis“. Dazu wurden Kleingruppen gebildet und es wurde sich intensiv mit verschiedenen Fragen beschäftigt. Diesen Teil leiteten Gemeindereferent Reinhard Böhm, Fachstellenleiter Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung im Bistum Regensburg, sowie Gemeindereferentin Patrizia Szörenyi.

Großer Gesprächs- und Diskussionsbedarf war im Anschluss über „Die Verabschiedung einer Stellungnahme zum § 218“. Hier plant das Diözesankomitee eine Stellungnahme gegen die Legalisierung von Abtreibung und nimmt Stellung zur im Koalitionsvertrag beschlossenen Prüfung. Nach gemeinsam erarbeiteten Korrekturen fand die Verabschiedung der Stellungnahme die Mehrheit der Stimmen. Für eine Absenkung des Wahlalters setzt sich das Kolpingwerk Bayern ein und sucht dazu Unterstützung durch die Verbände. Stellvertretender Vorsitzender Martin König stellte hier die Argumente dar und warb um Unterstützung. Die nächste Vollversammlung für das Frühjahr findet am 23. Februar 2023 und die nächste Herbstvollversammlung am 27. Oktober 2023 statt.

Text und Fotos: Irmgard Hilmer