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(pdr) „Wir haben etwas zu schützen und wir dürfen auch gesellschaftspolitisch die Stimme erheben. Ich setze auf Sie. Wir brauchen vitale Leute in den Verbänden, geistlichen Gemeinschaften und im Diözesankomitee“ betonte Bischof Rudolf Voderholzer am Freitagabend. Er war zur zweitägigen Vollversammlung des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Regensburg (13./14.10.2017) an den Ort der Begegnung nach Johannisthal gekommen. 47 verschiedene Verbände und geistliche Gemeinschaften sind im Diözesankomitee vertreten, bilden das oberste Laiengremium im Bistum Regensburg und bringen sich zu aktuellen politischen und kirchlichen Fragestellungen oder durch Stellungnahmen zu bestimmten Themen in die Gesellschaft ein.

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Nachträgliche Geburtstagsglückwünsche für den Bischof mit „Zoigl“-Bier aus Neuhaus

 

 

Begonnen wurde die Herbstvollversammlung mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Hauskapelle. Hier erinnerte Bischof Rudolf an den 100. Jahrestag der letzten Fatima-Erscheinung und die Bedeutung des Rosenkranzgebetes. Bei ihrer Begrüßung sprach Karin Schlecht, die Vorsitzende des Diözesankomitees ihr Dankeschön gegenüber Bischof Rudolf aus: durch seine Teilnahme auch am inhaltlichen Teil der Vollversammlung zeige der Diözesanbischof einmal mehr seine große Wertschätzung, die er der Laienverantwortung in diesem Gremium entgegenbringt. In seinem Wort an die Mitglieder der Vollversammlung dankte er für die Begleitung zum Marsch für das Leben nach Berlin und den Einsatz für Lebensschutz vom Anfang bis Ende. „Ich liebe Bücher und habe festgestellt, dass man mit Büchern Freude bereiten kann“ gestand der Bischof lachend und teilte an alle Versammlungsteilnehmer einen Docat der Ausgabe Diözese Regensburg aus. In diesem Buch über die Soziallehre der katholischen Kirche werde die beste theoretische Grundlage für ein verantwortungsvolles politisches Handeln im Geiste des Evangeliums beschrieben, das an der Basis der sozialen Marktwirtschaft steht. Die Prinzipien der Personalität, der Subsidiarität, der Solidarität und der Nachhaltigkeit würden unendlich viel Weisheit für politisches Handeln bergen. Es lohne sich, den Docat zu lesen und danach zu handeln. Ein weiteres Buch stellte der Bischof mit der Regensburger Sonntagsbibel vor und verwies auf die Präsentation aller Lesungen und Sonntagsevangelien, der Betrachtungen sowie der vielen Bilder von Kunstwerken aus dem Bistum Regensburg.

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Bischof Rudolf stellt die Regensburger Sonntagsbibel vor

Bischof Rudolf dankte dem Diözesankomitee für sein Engagement und betonte, dass sich hier die weltchristliche Kompetenz des Bistums versammelt habe. Ein starkes Plädoyer hielt er dafür, die Kompetenzen zu bündeln und sich durch verantwortungsvolles Handeln in gesellschaftspolitische Diskurse einzumischen.

 

In ihrem Bericht des Vorstandes blickte Karin Schlecht als Vorsitzende des Diözesankomitees auf die Frühjahrsvollversammlung, auf den Diözesanpastoralrat zum Thema „Aktuelle Entwicklungen und pastorale Erfordernisse in der Ökumene“, auf die Landeskomiteeversammlung mit der Bedeutung religiöser Bildung für unsere Demokratie, auf verschiedene Versammlungen beim ZDK, Landeskomitee und Diözesanfamilienrat. Ein besonderes Augenmerk legte sie auf das Symposium „Ostausrichtung des Bistums Regensburg in Geschichte und Gegenwart“ in Schönsee, die Eröffnung der Wolfgangswoche in Sankt Emmeram und dem Infostand beim Bürgerfest Regensburg. Der Ehrenamtsempfang des Diözesankomitees im Bischöflichen Ordinariat sie ebenso gut angekommen wie der Journalistenempfang des Bistums. Ebenso vertreten war das Diözesankomitee beim „Politischen Speeddating“ zur Bundestagswahl im Kolpinghaus, beim Marsch für das Leben in Berlin, bei der BDKJ Diözesanversammlung und beim Schöpfungstag im Kloster Strahlfeld. Berichte aus den einzelnen Arbeitskreisen folgten ebenso wie die Berichte aus einzelnen Verbänden. Die KAB warb für die Petition zum Sonntagsschutz und berichtete über die Gespräche mit acht Mitgliedern des Bundestages über Grundsicherung und Altersarmut. Ausführlich wurde der Mitgliedsverband Kolping vorgestellt, der in der Diözese Regensburg 19.000 Mitglieder in 15 Bezirken und 152 Kolpingsfamilien hat.  Der Namensgeber, Adolph Kolping sei Sozialreformer gewesen und die heutige Arbeit baue immer noch auf seinem Fundament auf: Kirche, Gesellschaft, Arbeitswelt und Familie.

Im weiteren Versammlungsverlauf wurde beschlossen, dass alle Kräfte in den Verbänden gebündelt werden und gemeinsam Themen behandelt werden, die für die Landtagswahl im kommenden Jahr aus Sicht des Diözesankomitees wichtig erscheinen. Eingebunden wird dabei auch die Jugend und es sollen Gespräche/Diskussionsrunden mit den Kandidaten der verschiedenen Parteien zur Landtagswahl stattfinden. Beschlossen wurde auch, dass das Diözesankomitee wieder Teilnahmemöglichkeit für den Marsch für das Leben in Berlin am 22. September 2018 organisiert. Intensiviert werden sollen Beiträge und Möglichkeiten in die „Woche für das Leben“ auf Diözesanebene. Beim Ausblick wurde angesprochen, dass die Satzung des Diözesankomitee überarbeitet werden soll und am 9. März 2018 die Diözesanvollversammlung mit Neuwahlen im Kolpinghaus Regensburg stattfindet.

Der Samstagmorgen begann mit einem Gebet für die Jugend.

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Pastoralreferentin Maria Plank sprach über das Ehrenamt in der Kirche

Anschließend referierte Pastoralreferentin Maria Plank vom Diözesancaritasverband Regensburg über das Ehrenamt. „Engagierte gewinnen und fördern – eine kirchliche Ehrenamtskultur entwickeln“. Ihr Blick richtete sich auf die Unterstützung der caritativen Arbeit in der Pfarrei und im Dialog mit den Versammelten wurden Kriterien und Fakten zur Ehrenamtlichkeit erarbeitet. „Was motiviert in der Kirche mitzuarbeiten? “ war ebenso eine Frage wie die Feststellung dass das Ehrenamt reich macht an Erfahrungen, Kontakten und Neuem. Als Fachfrau schaute Maria Plank auf den Wandel im Ehrenamt und betonte: „Kirche lebt, wenn Christen ihre Charismen entfalten und sich freiwillig engagieren“. Sie hielt ein starkes Plädoyer für die Motivation und  Wertschätzung der Verantwortlichen für ihre Ehrenamtlichen. „Die Stärken stärken und Talente fördern“ und „Menschen sollen in ihr Element finden“ waren Schlagwörter ebenso wie die „Charismen mit Glaubenssinn aufspüren, freudig anerkennen, mit Sorgfalt hegen“. Mit praktischen Arbeitsbeispielen konnten sich die Mitglieder des Diözesankomitee gemeinsam mit Bischof Rudolf  einbringen und so wurden Engagementangebote erstellt. Deutlich wurde, dass sich ein lebendiger Glaube engagieren will und ALLE berufen sind. „Kirchliches Ehrenamt hat Zukunft“ betonte Pastoralreferentin Maria Plank abschließend.