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Name, Gründungsgeschichte und Zahl der Mitwirkenden der Gemeinschaft:
Im Mai 1945, also unmittelbar nach der Kapitulation Deutschlands, versuchten katholische Lehrer an die teilweise noch vorhandenen Strukturen des katholischen Lehrervereins anzuknüpfen. Unter dem Namen „Gemeinschaft katholischer Erzieher“ (GEK) entstanden örtliche Gruppen, denen ein Zusammenschluss auf Bezirks- und Landesebene aufgrund der restriktiven Politik der Besatzungsmächte zunächst verwehrt blieb. Trotzdem versuchten die Gleichgesinnten die katholischen Grundsätze und Strukturen im schulischen Bereich zu erhalten und fortzuführen. Erst als 1947 die Gründung eines Einheitsverbandes unter der Voraussetzung von weltanschaulicher und politischer Neutralität gewährt wurde, konnte die Tradition im katholischen Erziehungsdenken wieder organisatorische Formen annehmen. Der entscheidende Schritt zur Gründung des Landesverbands Bayern wurde dann 1947 in Regensburg getan. Die dortige Gruppe lud Interessenten aus ganz Bayern zur Gründungsversammlung ein. Am 15. November beschlossen die Teilnehmer, die bereits bestehenden örtlichen Gruppen der GEK zusammenzufassen und diese auf Landesebene zu organisieren. Die Katholische Erziehergemeinschaft (KEG) war gegründet.
Verfolgte die Gemeinschaft zunächst primär pädagogische und bildungspolitische Ziele, so setzte sie sich ab ca. 1952 auch für die standespolitischen Interessen ihrer Mitglieder ein. Darunter fiel auch die Förderung der Mitglieder im religiösen-sittlichen, sozialen, kulturellen und fachlichen Bereich. Zu diesem Zweck glich sich die KEG in ihrer Organisationsstruktur mit der Benennung von Bezirks- und Kreisverbänden an staatliche Strukturen an. Es folgte die Verabschiedung der Satzung im August 1952. Die KEG wurde somit zum eingetragenen Verein.
Die Arbeit im Landesverband schritt – nicht nur in Bayern – weiter voran und trug gute Früchte. Vor diesem Hintergrund kam es zu ersten Gesprächen zwischen den Landesverbänden Bayern, Berlin und Hamburg. Die Hauptmotivation der Gespräche lag in der Gründung einer großen Gemeinschaft. Mit Mut, Optimismus und Konsequenz wurde die Entwicklung des Bundesverbandes vor allem durch die Gründungsmitglieder gefördert.
Durch den Ende der 50er Jahre einsetzenden Bauboom im Kindergartenbereich sowie durch ein geändertes Ausbildungs- und Studienangebot gab es eine immer größere Zahl an Erziehern, Kindergärtnern, Jugendleitern und Sozialpädagogen, die Ihren Erziehungsauftrag aus einem christlichen Menschenbild herausableiteten. So kam es 1987 zu einer erneuten Satzungsänderung, wodurch die KEG nun allen Berufserziehern eine Heimat bieten konnte. Mit der Früh- und Sozialpädagogik auf der einen Seite und der Schulpädagogik auf der anderen Seite vereinte die KEG aus dem Bereich der Pädagogik nun zwei verschiedene Seiten – für die damalige Zeit ein modernes Konzept.
Die KEG hat derzeit ca. 6000 Mitglieder.
Was uns bewegt:
Die KEG ist ein unabhängiger, überkonfessioneller Berufsverband für Lehrkräfte und Pädagogen, der die bildungs- und berufspolitischen Interessen seiner Mitglieder im vollen Umfang vertritt. Wir sind aber keine Gewerkschaft, sondern sehen und verstehen uns als Gemeinschaft. Die Idee der Gemeinschaft ist uns Ziel und Aufgabe. Sie kommt einerseits besonders in unseren Kreis- und Bezirksgruppen zum Tragen sowie in den unterschiedlichen Referaten und Arbeitsgruppen. Andererseits wird sie auch in der Vertretung unserer Mitgliederinteressen – sowohl kollektiv z. B. in Tarifverhandlungen als auch individuell in Form von Beratung und Rechtsschutz deutlich.
Das gesunde Miteinander von jungen Geistern, die fachkundig und engagiert ihren Dienst antreten, und alten Hasen, deren pädagogische Erfahrung und verbandlicher Weitblick unverzichtbar sind, stellt eine der zentralen Stützen der KEG dar.
Auch außerhalb des Verbandslebens lebt die KEG das gemeinsame Miteinander. Hierfür setzen wir auf intensive Gespräche mit Politikern, Kirchenvertretern sowie anderen Verbänden, engagieren uns in verschiedenen Bündnissen und beteiligen uns an vielfältigen Bildungsaktionen. Die KEG arbeitet mit ihren Partnern in der abl (Arbeitsgemeinschaft bayerischer Lehrer), im dbb (Deutscher Beamtenbund und Tarifunion) und im bbb (Bayerischen Beamtenbund) sowie in Kooperation mit kirchlichen und gesellschaftlichen Institutionen und Verbänden, mit politischen Parteien und mit den beteiligten Kommunen und staatlichen Stellen an der Umsetzung unserer Forderungen und Ziele.
Die verschiedenen Formen des Miteinanders in der KEG machen die Bedeutung der Gemeinschaft für unser Handeln deutlich und stellen die zweite Stütze der KEG dar.
Die Würde und das Wohl der Kinder und deren ganzheitliche Erziehung bilden eine zusätzliche Säule unseres Engagements. Diese dritte Säule ist für uns eine bindende Handlungsmotivation, sowohl wenn Fragen der Schulpolitik und Lehrerbildung diskutiert werden als auch bei Fragen im Bereich der Früh- und Sozialpädagogik. Im Sinne einer christlichen Sozialethik ist eine chancengerechte Bildung und Erziehung unser Ziel und Anspruch.
Was uns von anderen Gemeinschaften unterscheidet:
Wir vertreten die bildungs- und berufspolitischen Interessen unserer Mitglieder, indem wir uns aktiv im Bildungsbereich einbringen. Hierfür setzen wir auf intensive Gespräche mit Politikern, Kirchenvertretern und Vertretern anderer Verbände. Zudem erarbeiten wir Anregungen für Reformen und Gesetzentwürfe.
– Die KEG beteiligt sich als aktives Mitglied an den Projekten des Wertebündnis Bayern.
– Wir bieten unseren Mitgliedern Gemeinschaft und persönliche Nähe vor Ort.
– Wir wollen nicht nur Kritik üben, sondern den Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft konstruktive Vorschläge zur Verbesserung unterbreiten.
– Wir machen Vorschläge, die auch realistisch und zeitnah umsetzbar sind.
– Gemeinschaft bilden durch Wallfahrten, Fortbildungen, Gottesdienste, Unternehmungen, u. v. m.
Unsere konkreten Aktionen/Errungenschaften in der Vergangenheit:
• die Novellierung des BayKiBiG
• der Modellversuch veränderte Fachlehrerausbildung (weitgehende Umsetzung des KEG-Vorschlags)
• die Beibehaltung der demografischen Rendite im Schulsystem (Resolution der Lehrerverbände)
• das Inklusionspapier
• die Beibehaltung der zwei Wochenstunden WTG für die 4. Jahrgangsstufe im LehrplanPLUS der Grundschule
• die Aufnahme des Fachs „Ernährung und Soziales“ in den LehrplanPLUS der Mittelschule
• Durchsetzung von mehr Lernentwicklungsgesprächen und schlankeren Zeugnissen für die Grundschülerinnen und Grundschüler in Bayern (weitgehende Umsetzung der KEG-Vorschläge)
• Die KEG fordert von den politisch Verantwortlichen, Voraussetzungen zu schaffen, damit die grundlegende Erziehung des Kindes im Elternhaus stattfinden kann. Denn die verfassungsrechtlich herausgehobene Erstverantwortung der Eltern für die Entwicklung ihrer Kinder hat auf allen Bildungsstufen Priorität. Vor diesem Hintergrund wird sich die KEG auch weiterhin für die notwendigen Verbesserungen der Rahmenbedingungen in allen Erziehungs- und Bildungseinrichtungen einsetzen.
• Die KEG setzt sich für einen qualitativ hochwertigen Ausbau der Kinderbetreuung ein. In dem Beziehungsfeld Familie – Arbeitswelt – Kinderbetreuung spielt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine zentrale Rolle. Dieser Herausforderung müssen sich alle gesellschaftlichen Gruppierungen mit richtungsweisenden Konzepten und den dafür notwendigen finanziellen Mitteln stellen.
• Die KEG unterstützt den bedarfsgerechten Ausbau von Ganztagesschulangeboten zur Verbesserung von individuellen Bildungschancen. Hierzu ist das Angebot an pädagogischen Fachkräften zu erweitern, und den Schulen müssen mehr Möglichkeiten zu individuellen Lösungen gegeben werden.
• Die KEG tritt daher für eine qualitative Weiterentwicklung des gegliederten Schulwesens in Bayern ein. Wichtigstes Anliegen der Schule muss sein, durch differenzierte und individualisierende Bildungsangebote die unterschiedlichen Begabungen und Interessen der Kinder und Jugendlichen bestmöglich zu fördern und zu entfalten.
• Die KEG fordert, allen Jugendlichen dauerhaft verlässliche Perspektiven auf dem ersten Arbeitsmarkt zu eröffnen. Hierzu ist eine vertiefte Kooperation zwischen allgemeinbildenden Schulen und beruflichen Schulen sowie Arbeitsagentur und den Ausbildungsbetrieben notwendig. Berufsvorbereitende Maßnahmen durch verschiedene andere Maßnahmenträger müssen sinnvoll in die bereits vorhandenen Konzepte eingepasst werden.
Zudem machen uns kontinuierlich stark für…
• die Gesundheit unserer Lehrkräfte und Pädagogen
• eine differenzierte, moderne und qualitative Lehrer- und Erzieherausbildung
• eine sinnvolle/verantwortliche Umsetzung der Inklusion
• die Wertebildung
Hier können sie uns finden:
Facebook: KEG Bayern
Instagram: keg_bayern
Twitter: KEG Bayern
Homepage: www.keg-bayern.de