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Die Frühjahrsvollversammlung des Diözesankomitees fand am Freitag, 19.02.2021, coronabedingt als Videokonferenz statt. Im Studienteil gab es Informationen über diesjährige „Woche für das Leben“. In seinem Grußwort und geistlichen Impuls ging Bischof Rudolf Voderholzer auf die Fastenzeit und die aktuelle Corona-Lage ein.

Der lateinische Begriff für die 40-tägige Fastenzeit (Quadragese) und das Wort Quarantäne gingen auf den selben Wortstamm zurück, so der Bischof. Im Mittelalter sei es üblich gewesen, Leute in Venedig 40 Tage bei einer ansteckenden Krankheit zu isolieren, bis diese ausgeheilt war. In der Hl. Schrift seien die 40 Tage eine heilige und gesegnete Zeit, gefüllt von der Gegenwart Gottes. Man gehe jetzt auf Ostern zu, wobei es heuer eine ungewisse Zeit sei. Vermutlich werde man Ostern unter Coronabedingungen feiern müssen, aber man habe aus den Erfahrungen im letzten Jahr gelernt. Die aktuelle Lage sei auch eine Herausforderung, das verbandliche Leben aufrecht zu erhalten. Bischof Voderholzer betonte: „Wir lassen nichts ausfallen, sondern wir lassen uns was einfallen!“ Er rief dazu auf, die aktuelle Situation geistlich zu denken, aus dem Glauben heraus Kraft zu schöpfen und zu beten, um die persönlichen Nöte zu bewältigen.

21 02 19 Buchtitel Noch mal leben vor dem Tod

Im Studienteil informierte Pastoralreferent Christoph Braun von der Fachstelle Diakonische Pastoral über die diesjährige „Woche für das Leben„, die sich mit dem Thema „Leben im Sterben“ beschäftigt. Die „Woche für das Leben“ wurde erstmals 1991 auf Anregung des ZdK und der Deutschen Bischofskonferenz begangen, um sich nach der Deutschen Einheit und der nötigen Neuordnung des Abtreibungsrechts im Bereich Lebensschutz politisch zu positionieren. Der Referent betonte, dass es heuer um das Tabuthema Tod und Sterben gehe, das mehr Aufmerksamkeit erfordere. Dies sei eine Aufgabe für alle Menschen, nicht nur für die Profis in der Sterbebegleitung. Gerne werde dieses Thema verdrängt, da der Tod Trauer und Schmerz auslöse. Dennoch müsse er verarbeitet werden. Dabei gehe es um „Lebenshilfe“, nicht um „Sterbehilfe“. Das Bewusstsein der Menschen zu diesem Thema soll durch Veranstaltungen und Predigten geschaffen werden. Im Bistum Regensburg gebe es dazu am 18. April einen diözesanen Eröffnungsgottesdienst mit Bischof Rudolf Voderholzer und dem evangelischen Regionalbischof Klaus Stiegler. Außerdem werde die Fotoausstellung „Noch mal leben“ beim Kunst- und Gewerbeverein Regensburg vom 09. April bis 09. Mai durchgeführt (Buch zur Ausstellung: „Noch mal leben vor dem Tod“, Deutsche Verlags-Anstalt). Christoph Braun stellte einige Bilder aus dieser Ausstellung vor, bei dessen Erstellung ein Fotograf und eine Journalistin unheilbar Kranke gebeten hatten, sie in ihren letzten Tagen und Wochen begleiten zu dürfen. Die Ausstellung mit großformatigen Fotos berichte von den Erfahrungen, Ängsten und Hoffnungen der Sterbenden und lasse sie nochmals zu Wort kommen. Weitere Veranstaltungen zu diesem Thema seien geplant, wie z.B. eine Fachtagung, an der auch Ehrenamtliche teilnehmen können.
Weitere Infos zur „Woche für das Leben“: www.woche-fuer-das-leben.de

19 12 01 DBK Der Synodale Weg

Bei der Vollversammlung wurde auch der Synodale Weg thematisiert. Delegierte Monika Uhl informierte die Mitglieder des Diözesankomitees schon im Vorfeld über das Regionaltreffen, das im Herbst stattgefunden hat. Auch in der Zeitschrift „Gemeinde Creativ“ nahm sie zum Synodalen Weg Stellung und betonte dort, dass oftmals der Weg erst beim Gehen entstehe, aber noch großer Gesprächsbedarf herrsche. Alle bräuchten offene Ohren und ein aufgeschlossenes Herz, um auch andere Meinungen gelten zu lassen. Bischof Voderholzer berichtete über das Forum „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ und etliche kontroverse Diskussionen bei der Online-Konferenz des Synodalen Wegs Anfang Februar. Auch Papst Franziskus habe sich dazu sehr deutlich geäußert. Die Mehrheit des Synodalen Wegs stehe aber in Spannung dazu. Er sehe aktuell nicht, wie man hier zusammenkommen könne. Auch unter den Bischöfen bestehe noch ein großer Gesprächsbedarf.

Im weiteren Verlauf der Vollversammlung wurde ein Arbeitskreis Bundestagswahl gegründet, der eine Veranstaltung im Vorfeld der Bundestagswahl durchführen soll, um sich in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen. Edmund Speiseder berichtete von den Vorbereitungen der Familienwallfahrt nach Assisi, die in den Pfingstferien stattfinden soll, aber deren Durchführung angesichts der Corona-Lage unsicher ist. Außerdem wurde über den 3. Ökumenischen Kirchentag informiert, der vom 12. bis 16. Mai ausschließlich online stattfindet. Die Großgottesdienste werden aber im Fernsehen übertragen. Der nächste Katholikentag findet vom 25. bis 29. Mai 2022 in Stuttgart statt. Das Diözesankomitee wird wieder die Bistumspräsentation übernehmen. Die Teilnehmer tauschten sich außerdem über die Probleme aus, die Wahlen bei digitalen Mitgliederversammlungen mit sich bringen, da in etlichen Verbänden Neuwahlen anstehen. Manche Verbände verschoben die Wahlen, andere führten bereits eine Briefwahl durch und wieder andere wichen auf elektronische Alternativen aus. Einhellig war man der Meinung, dass Präsenzveranstaltungen für die Verbändearbeit wichtig sind, um das Gemeinschaftsleben zu pflegen.

Regensburg, 22.02.2021

Manfred Fürnrohr

Geschäftsführer Diözesane Räte