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Der Vorstand des Diözesankomitees Regensburg nimmt zur geplanten „Pegida“-Demonstration am 09.09.2017 in Regensburg Stellung:
Die „Pegida“-Bewegung, die sich gegen eine angebliche Islamisierung des Abendlandes wendet, schürt Ängste in der Bevölkerung und lädt zu Feindseligkeit gegen bestimmte Gruppen und religiöse Anschauungen ein. Eine gehässige Sprache, verbunden mit der Infragestellung von Grundrechten, Rechtsstaat und parlamentarischer Demokratie werden von dieser Bewegung benutzt, um ihre Anliegen zur vertreten. Dabei erhält die Bewegung Zulauf von organisierten Neonazis.
Dagegen werden die christlichen Grundsätze der Nächstenliebe und der Barmherzigkeit von den Anhängern der „Pegida“-Bewegung nicht beachtet. Christliche Werte können nicht ohne die Hilfe für Menschen in Bedrängnis und Not gelebt werden.
Der christliche Glaube lehrt, dass alles Leben lebenswert ist und geschützt werden muss. Alle Menschen sind unabhängig von Herkunft und Religion Geschöpfe Gottes.
Die Ansichten der Bewegung widersprechen gänzlich der christlichen Grundhaltung von Solidarität, Nächstenliebe und Toleranz und stehen auch im Gegensatz zur christlich-abendländischen Kultur, die diese Bewegung angeblich verteidigen will. Laut „Pegida“ soll das Grundrecht auf Asyl ausgehebelt und die freie Religionsausübung eingeschränkt werden – damit missachtet und verletzt die Bewegung auch das Grundgesetz.
Die Grundhaltung der „Pegida“-Bewegung ist mit der christlichen Botschaft nicht vereinbar, weshalb sich der Vorstand des Diözesankomitees Regensburg gegen die „Pegida“-Bewegung stellt. Wir sind gegen die pauschale Vereinfachung komplexer politischer Sachlagen und lehnen menschenverachtendes Gedankengut entschieden ab. Wir wehren uns gegen politische Ideen, die auf Feindbildern basieren und Gegensätze in das Zentrum des Zusammenlebens stellen. Stattdessen gilt unser Engagement einer offenen, dialogbereiten und pluralen Gesellschaft. Wir stehen für ein Bild von Kirche und Gesellschaft, das viele Völker und Kulturen umfasst, und wehren uns gegen jede Instrumentalisierung des christlichen Glaubens, um andere Religionen und Kulturen herabzuwürdigen.
Regensburg, 08.09.2017
Für den Vorstand des Diözesankomitees
Karin Schlecht
Vorsitzende des Diözesankomitees