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Am 9. und 10. Dezember 2022 fand die Herbst-Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken statt. Im Zentrum stand die Wahl der 27 Personen für den synodalen Ausschuss, der einen Synodalen Rat auf Bundesebene vorbereiten wird. Außerdem wurden Tagesordnungspunkte und Anträge zu den Themen Klimakrise, Synodaler Weg, Katholikentag und Missbrauchsaufarbeitung beraten und beschlossen.

Nach dem Ende des Synodalen Weges wird das ZdK zusammen mit der Deutschen Bischofskonferenz zwei Personen in einen Synodalen Ausschuss entsenden. Der Ausschuss soll einen Synodalen Rat für die katholische Kirche in Deutschland vorbereiten, in dem Bischöfe und Laien dauerhaft miteinander arbeiten. Diese Vertreterinnen und Vertreter des ZdK wurden bei der Vollversammlung gewählt.

Zum Thema Klimakrise forderte die Vollversammlung mit großer Mehrheit, die Energiewende durch den möglichst schnellen Ersatz von Kohle, Gas und Öl durch Wind, Sonne und Wasser als zentrale Maßnahme anzuerkennen und als ein Projekt nationaler und internationaler Solidarität zu begreifen. Energiepolitik sei gleichzeitig eine zentrale Herausforderung für die Sozialpolitik, denn Strom und Wärme drohten für viele Menschen unbezahlbar zu werden. Erneuerbare Energien und Effizienz würden die steigenden Energierechnungen senken. Die Vollversammlung forderte eine Politik, die Einsparmöglichkeiten kommuniziert und Förderungen bei Innovationen und Investitionen der Wirtschaft unterstützt. Dabei seien auch die Kirchen gefordert, Verantwortung zu übernehmen. Sie könnten einen Beitrag leisten, indem sie ihre Immobilien und Grundstücke für Photovoltaik und Windkraft unkompliziert zur Verfügung stellten, so die Vollversammlung. Gleichzeitig müssten die Kirchen – wie auch andere öffentliche Einrichtungen – erheblich mehr in die energetische Sanierung ihrer Gebäude investieren.

Bei der Generalaussprache zum Synodalen Weg und seiner Fortsetzung in Deutschland betonte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp, dass in der
katholischen Kirche in Deutschland in den letzten Jahren klar geworden sei, dass nur in einer inhaltlichen und strukturellen Erneuerung ein Weg gespurt werden könne, der die Kirche wieder glaubwürdig machte. Man halte weiterhin am Reformprozess fest.

Der Geschäftsführer der Abteilung für den Katholikentag stellte den aktuellen Stand der Planungen für den Katholikentag vor. 2024 findet dieser in Erfurt statt. Es soll ein kleineres Format als in Stuttgart gewählt werden, um die Qualität zu sicher und den Katholikentag nachhaltig zu einem „Premium Produkt“ des ZdKs zu machen. Der Katholikentag sei in Stuttgart trotz der geringen Teilnehmerzahl ein großer Erfolg gewesen, dennoch müsse man sich in Zukunft überlegen, welches Profil dieser haben soll. Mit dem Beschluss, den Katholikentag 2026 in Würzburg zu veranstalten, folgte die Vollversammlung der Einladung des Bischofs der Diözese Würzburg, Dr. Franz Jung.

Weitere Beschlüsse wurden zum Selbstbestimmungsgesetz, zur Anerkennung sexueller Vielfalt und zur Stärkung der Rechte Betroffener von sexuellem
Missbrauch getroffen.

Foto: ZdK/Fabian Weiß

Weitere Infos: https://www.zdk.de/vollversammlung/